Das Studium des Faches am IGK thematisiert künstlerische Werke und Prozesse im Spannungsfeld ihrer Produktion und Rezeption und legt deshalb großen Wert auf eine enge Verzahnung ästhetisch-künstlerischer Praxis mit theoretischen Positionen und wissenschaftlicher Reflexion. Es gilt, Wahrnehmung, Denken und kreatives Handeln in ihren Besonderheiten zu erforschen und dennoch miteinander zu verknüpfen. Dabei werden gleichermaßen Fragestellungen aus Kunst, Kulturgeschichte und Philosophie behandelt wie vielschichtige Auseinandersetzungen mit künstlerischen Konzeptionen und Verfahren angeboten. Wesentlich geht es um das Erkennen ästhetischer und transdisziplinärer Zusammenhänge - beispielsweise um die kulturelle Konstitution von Wirklichkeit, um die Spannungen zwischen künstlerischer Subjektivität/Individualität und wissenschaftlicher Methodik oder um den Stellenwert von Materialien und Medialität. Werkanalyse und Prozessdokumentation zielen auf eine Schärfung des Blicks und Reflexionsvermögens, das auf genauer Beobachtung, anschaulichem Denken und medialer Bewusstheit basiert. In ergebnisoffenen Verfahren wird Kunst in ihrer Phänomenalität wahrgenommen und im gleichen Zuge in ihren vielfältigen Kontexten (v)ermittelt, indem die Erkenntnisse in sprachlich adäquater Form zu erfassen und zu kommunizieren sind. In den Theorie-Praxis-Seminaren (TPS) findet diese Auseinandersetzung sowohl in ästhetisch-gestalterischer Eigentätigkeit als auch in theoretisch-wissenschaftlichen Reflexionen statt.
Was wird angeboten?
Vertiefungsrichtung „Kultur- und Medienbildung“ BW KM 3, PO 2016:
BW KM 3.1 Ästhetische Erkenntnisbildung in kunstwissenschaftlicher Theorie
BW KM 3.2 Ästhetische Erkenntnisbildung in künstlerischer Gestaltungspraxis
(je 1 Studienleistung)
Die Lehrveranstaltungen sind auch im 'Flexibilisierungsbereich PO 2020' belegbar.
Was wird dort gemacht?
Die Projektarbeiten in Theorie-Praxis-Verknüpfung werden in Kleingruppen intensiv betreut und ermöglichen die Erarbeitung eigenständiger Fragestellungen und Gestaltungsansätze (Themenfindung, inhaltliche Recherche, bildnerisch-gestalterische Ausarbeitung, Reflexion der eigenen Wahrnehmungs- und Gestaltungsansätze sowie des medialen Einsatzes). Für diese experimentelle künstlerische Praxis mit verschiedenen manuellen und medialen Techniken (Zeichnen, Drucken, Malerei, Fotografie, Video, Objekt, Rauminstallation,) steht das Werkstattangebot des Instituts zur Verfügung. In der theoretischen Beschäftigung mit ausgewählten Beispielen aus Kunstgeschichte und Gegenwartskunst stehen die eigenen Rezeptionsweisen zur Disposition und die Begründung eines anschaulichen Verstehens im Vordergrund. Die Veranstaltungen ermöglichen auch den direkten Umgang mit Werken an Orten der Kunst (Museen, Galerien, etc.); darüber hinaus werden Einblicke in Fragen und Verfahren einer Wissenschaft vom Bild(nerischen) und die Erarbeitung einer eigenen kreativen Ausstellungspraxis geboten.
Was lernt man dabei?
Das Fach vermittelt kreative Arbeitsweisen, ästhetische Erkenntnisformen und grundlegende Bild-/Medienkompetenzen. Studierende können Einblicke in verschiedene theoretische und praktische Verfahren gewinnen, sowie Ansätze der Theorie-Praxis-Verknüpfung: Gestalterische Verfahren und experimentelles Arbeiten, Verfahren der Dokumentation und Präsentation, konzeptuelle Projektarbeit, künstlerisch-wissenschaftliches und kunstwissenschaftliches Arbeiten. Neben dem regulären Seminarangebot besteht die Möglichkeit, auch das offene Angebot der künstlerisch-experimentellen Werkstatt zu nutzen. Wie kann man Bildende Kunst für Bildungsprozesse nutzbar machen? Die Besonderheiten von Bild und Sprache zu begreifen ist von großer Bedeutung für das Lernen in Bildungszusammenhängen. Die in reflektierten Wahrnehmungs- und Gestaltungsprozessen gewonnenen Erkenntnisse und die Fähigkeiten zu ihrer Versprachlichung lassen sich in vielen pädagogischen Bereichen nutzen – sowohl beim Initiieren von Eigenaktivität als auch beim Aneignen adäquater Präsentationsformen. Durch das Verständnis für bildnerisch-anschauliches Denken und Handeln eröffnen sich neue Lernmuster, die gerade im Hinblick auf die Bildungsberufe eigenständige Transferleistungen in verschiedene kulturelle Kontexte ermöglichen. Nicht zuletzt fördern künstlerische Auseinandersetzungen das Eingehen auf individuelle Lernprozesse und deren kompetente Betreuung, die heutzutage immer wichtiger werden.